Quirinal

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Der Quirinal ist einer der „klassischen“ sieben Hügel Roms. Auf diesem Spaziergang sehen wir hier den Palast des Staatspräsidenten und besuchen Kirchen des Barocks und der Renaissance.

QuirinalspalastSant’Andrea al QuirinaleQuattro FontaneSanta SusannaSanta Maria della VittoriaSanta Maria degli AngeliPalazzo Massimo

Quirinalspalast
Palazzo del Quirinale

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(Foto)
Der Quirinalspalast

Bevor Sie den Quirinalspalast betrachten, sollten Sie zunächst den Blick von der Terrasse der Piazza del Quirinale über die Stadt genießen. Es ist einer der schönsten Aussichtspunkte in Rom, der Blick reicht bis zum Vatikan.

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Obelisk auf der Piazza del Quirinale

Dann verdient der Brunnen mit dem Obelisken und den Statuen der Dioskuren (Söhnen von Zeus bzw. Jupiter) Castor und Pollux etwas Aufmerksamkeit. Sie stammen aus den Konstantinsthermen, die sich hier in der Nähe des Platzes befanden. Die Bezeichnung der Statuen als Werke der berühmten antiken Bildhauer Phidias bzw. Praxiteles ist willkürlich. Der Obelisk selbst stammt vom Augustusmausoleum und die Brunnenschale schließlich aus dem Dioskurentempel auf dem Forum Romanum. Die Pferde gehören eigentlich nicht zu den Statuen. All das tut der Gesamtwirkung des Ensembles aber keinen Abbruch.

Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts wurden auf dem Quirinal Villen angelegt, weil die Luft auf dem Hügel gesünder war als in dem versumpften Tibertal. Unter Papst Gregor XIII. begann man 1574 mit dem Bau einer Sommerresidenz, die bequemer und moderner sein sollte als der Vatikan oder der Lateran. Vollendet wurde der Bau erst 1740. Unter anderem haben Domenico Fontana, Carlo Maderno und Bernini daran mitgewirkt.

Nach 1870 residierten hier im Palazzo del Quirinale die italienischen Könige, seit 1946 hat der Präsident hier seinen Amtssitz.

Piazza del Quirinale
Buslinien 71, 117 (Haltestellen in der Via Milano),
40, 60, 64, 70, 71, 170, H (Haltestellen in der Via Nazionale)

Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag, Samstag, Sonntag 9.30–16.00 Uhr; Voranmeldung nötig!
Eintritt: 1,50 EUR oder 10 EUR, je nach gebuchter Tour

Sant’Andrea al Quirinale

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Giovanni Battista Falda: Sant’Andrea al Quirinale

Die zwischen 1658 und 1670 von Gian Lorenzo Bernini erbaute Kirche ist einer der ungewöhnlichsten Barockbauten Roms. Sie ist ein quergestellter Ovalbau, d. h. die Achse vom Eingang zum Altar ist der kürzere Durchmesser. Die Innenausstattung ist in hellem Altrosa, Gold, Weiß und Grau gehalten. Eine spielerische, barock-theatralische Wirkung entfaltet die ebenfalls ovale Kuppel.

Erbaut wurde die Kirche für das Noviziat der Jesuiten, also die Ausbildungsstätte des Ordens. Von 1870 bis 1946 war sie die Hofkirche der italienischen Könige. Heute ist sie besonders für Hochzeiten beliebt.

Via del Quirinale
Buslinien 71, 117 (Haltestellen in der Via Milano),
40, 60, 64, 70, 71, 170, H (Haltestellen in der Via Nazionale)

Öffnungszeiten (ohne Gewähr):
Dienstag bis Samastag 8.30–12.00 Uhr und 14.30–18.00 Uhr
an Sonntagem und Freiertagen 9.00–-12.00 Uhr und 15.00–18.00 Uhr

Quattro Fontane

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Ein Brunnen der Quattro Fontane

Die Via Quattro Fontane hat ihren Namen von den vier Brunnen, die wir an ihrer Kreuzung mit der Via del Quirinale sehen. Sie stellen den Tiber und den Arno dar, dazu die Göttinnen Juno und Diana.

Von der Kreuzung aus kann man drei Obelisken sehen: den am Quirinalsplatz (wenn Sie meinem Rundgang folgen, also in Ihrem Rücken), den an der Spanischen Treppe (zur linken) und den Obelisken von Santa Maria Maggiore (zur rechten). Vor uns sehen wir außerdem das Stadttor der Porta Pia.

Leider sind beide Straßen hier schmal und verkehrsreich, weshalb man die nötige Vorsicht nicht außer Acht lassen sollte.

Rechter Hand finden wir die kleine Kirche San Carlo alle Quattro Fontane, erbaut von Francesco Borromini. Hier können wir also zwischen den beiden großen Konkurrenten des römischen Barock direkt vergleichen, nachdem wir Berninis Sant’Andrea al Quirinale gesehen haben.

Borromini baute diese Kirche in den Jahren 1634/41 ganz ohne Honorar, um sein Können unter Beweis zu stellen. Die Kirche ist so klein, dass sie auf der Grundfläche eines Vierungspfeilers der Peterskirche Platz hätte – da Borromini aber den Raum in einer Vielzahl von Formen bricht, möchte man dies kaum glauben.

Die Kirche gehört dem Orden der Trinitarier, der sie seinem Gründer, dem Hl. Karl Borromäus, geweiht hat. Weil sie so klein ist, wird sie oft auch San Carlino genannt.

(Foto)
Kuppel von San Carlo alle Quattro Fontane

Via Quattro Fontane/Via del Quirinale
Buslinien 71, 117 (Haltestellen in der Via Milano),
40, 60, 64, 70, 71, 170, H (Haltestellen in der Via Nazionale)

Öffnungszeiten von San Carlo:
Montag–Samstag 10.00–13.00 Uhr

Santa Susanna

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(Foto)
„Kommt, schnell, der Papst!“ vor Santa Susanna
Foto: Lukas Hecktor

Das kleine Foto oben ist der Hauptgrund, warum ich Santa Susanna in diesen Spaziergang aufgenommen habe. Zufällig sahen wir hier 1993 Papst Johannes Paul II. und konnten ihn gerade noch fotografieren, bevor er ins Auto stieg und wegfuhr.

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Fassade von Santa Susanna
Foto: photoroma.com

In der Kirche – sie ist die Nationalkirche der Katholiken der Vereinigten Staaten – konnte man 1998 noch immer Zeitungsberichte von diesem Besuch sehen.

Zu der Entstehung der Kirche gibt es verschiedene Überlieferungen. Einmal soll die heilige Susanna selbst die Stifterin der Kirche sein; einer anderen Legende zufolge wurde die Kirche dort gebaut, wo Susanna den Märtyrertod erlitten hat. Sie habe sich geweigert, den Sohn des Kaisers Diokletian zu heiraten.

Jedenfalls wurde die Kirche im Lauf der Jahrhunderte verschiedene Male umgebaut. So wie sie sich jetzt darstellt, wurde die einschiffige Kirche von Carlo Maderno im Jahr 1603 vollendet. Von ihm stammt auch die zweigeschossige Fassade aus Travertin. Sie gehört heute zu dem angrenzenden Kloster der Zisterzienser-Nonnen.

Piazza San Bernardo/Largo Santa Susanna
Buslinien 16, 60, 61, 62, 82, 85, 492, 590

derzeit (März 2016) geschlossen

Santa Maria della Vittoria

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„Verzückung der Hl. Theresa von Avila“
Foto: photoroma.com

Die Kirche wurde in den Jahren nach 1605 von Carlo Maderno erbaut, die Fassade stammt aus dem Jahr 1625. Der Höhepunkt der überreichen hochbarocken Ausstattung und der übliche Grund, die Kirche zu besuchen, ist die vorderste Seitenkapelle links. 1646 hat Bernini dort die Szene mit der religiösen Ekstase der heiligen Theresa von Avila geschaffen.

Via XX Settembre/Largo Santa Susanna
Buslinien 16, 60, 61, 62, 82, 85, 492, 590

Öffnungszeiten (ohne Gewähr):
täglich 8.30–12.00 Uhr und 15.30–18.00 Uhr, Sonntag Vormittag geschlossen

Santa Maria degli Angeli

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In antike Thermen hineingebaut:
Santa Maria degli Angeli
Foto: photoroma.com

Papst Pius IV. hatte im Jahr 1561 die Diokletiansthermen den Kartäusermönchen übergeben. Michelangelo begann 1563, ein Jahr vor seinem Tod, mit dem Umbau der Überreste der Thermen in die Kirche Santa Maria degli Angeli. Die Kirche sollte den Grundriss eines griechischen Kreuzes mit gleich großem Längs- und Querschiff haben; im heutigen Zustand ist jedoch das Querschiff viel länger als das Längsschiff.

Im Spätbarock wurde die Kirche reich gemäß dem damaligen Geschmack ausgestattet. Der Raumeindruck blieb jedoch gewahrt.

Santa Maria degli Angeli wird zuweilen für offizielle Anlässe des italienischen Staates genutzt, zu denen Gottesdienste gehalten werden.

Piazza della Repubblica
Buslinien 60, 61, 62, 82, 85, 492, 590, 910
Metro-Linie A bis Repubblica

Öffnungszeiten (ohne Gewähr):
täglich 7.30–19.00 Uhr, sonntags und feiertags bis 19.30 Uhr

In der Nähe

In der Nähe von Santa Maria degli Angeli können Sie das Thermenmuseum, einen Teil des Museo Nazionale Romano, besuchen.

Palazzo Massimo alle Terme

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Im Palazzo Massimo alle Terme ist ein Teil der Sammlung des Museo Nazionale Romano untergebracht. Neben den Vatikanischen und den Kapitolinischen Museen ist es das dritte große Antikenmuseum in Rom. Von den vielen in dem Museum ausgestellten Skulpturen stelle ich hier wieder nur eine ganz kleine Auswahl vor.

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Der „Thermenherrscher“

Als „Thermenherrscher“ wird die Portätstatue eines Fürsten aus hellenistischer Zeit (2. Jahrhundert v. Chr.) bezeichnet. Ursprünglich war die Bronzestatue in den Diokletiansthermen ausgestellt. Wie der Rest des Museo Nazionale wurde sie vor einigen Jahren in ein anderes Gebäude gebracht. Die Angaben in älteren Reiseführern zum Thermenmuseum stimmen deshalb alle nicht mehr.

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Sitzender Faustkämpfer

Die Statue von Augustus, gekleidet als Pontifex Maximus, wurde in Rom in der Via Labicana gefunden. Er hat die Toga über den Kopf gezogen, wie es bei den Römern bei Opfern üblich war.

Der „Sitzende Faustkämpfer“ ist eine Bronzestatue aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. Sie ist ein Beispiel für den Stil des späten Hellenismus, in dem sich Realismus und eine Stilisierung nach klassizistischer Art verbinden.

In der Schatzkammer im Keller des Museums gibt es eine umfangreiche Sammlung von Münzen aller Epochen aus Italien, von der Antike bis zum 19. Jahrhundert.

Die Eintrittskarte für den Palazzo Massimo gilt auch für die anderen Gebäude des Museo Nazionale, also den Palazzo Altemps, das Thermenmuseum in den Diokletiansthermen und die „Crypta Balbi“.

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Augustus als Pontifex Maximus

Largo di Villa Peretti/Piazza dei Cinquecento
Buslinien 16, 50, 75, 105, 360, 590, 649, 714, C3
Metro-Linie A oder B bis Termini

Öffnungszeiten (ohne Gewähr):
Dienstag bis Sonntag 9.00–19.45 Uhr, Einlass bis 19.00 Uhr
Eintritt: 8,– EUR (für das gesamte Museo Nazionale Romano)

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