Die Via del Corso II

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Zur Einführung sei auf die erste Seite zur Via del Corso verwiesen.

Ziele an oder auf der Via del Corso:
Teil I: Piazza VeneziaFontana di TreviPiazza ColonnaVia Condotti
hier: Spanische TreppeGoethe-MuseumPiazza del PopoloVilla Giulia

Spanische Treppe
Piazza di Spagna

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G. B. Piranesi: die Spanische Treppe

Eigentlich sollte die Spanische Treppe besser „französische Treppe“ heißen, denn sie wurde erbaut, um einen feierlichen Aufstieg zur Kirche Trinità dei Monti zu schaffen. Diese Kirche wurde auf Befehl und Kosten König Ludwigs XII. von Frankreich gebaut, und auch ein Teil der Treppe wurde vom französischen Gesandten bezahlt. Zu dem Namen „Spanische Treppe“ kam sie, weil sie neben der ehemaligen spanischen Botschaft liegt.

Auf der Piazza di Spagna vor der Treppe steht die Fontana della Barcaccia. Dieser Brunnen in der Form eines Kahns wurde 1627–1629 von Pietro Bernini, dem Vater Gian Lorenzo Berninis, erbaut. Angeblich wurde während einer der damals häufigen Tiberüberschwemmungen ein Kahn von den Fluten hierher getragen und lag, nachdem die Flut zurückgegangen war, auf dem Platz. Dies hat Pietro Bernini zu dem Brunnen inspiriert.

Piazza di Spagna
Buslinien 117, 628 (in der Via del Corso)
Metro-Linie A bis Spagna

Goethe-Museum
Casa di Goethe

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J.H.W. Tischbein: Goethe in der Campagna

Goethe traf, aus dem tschechischen Karlsbad kommend, am 29. Oktober 1786 in Rom ein. Mit einer Unterbrechung hielt er sich bis Mai 1788 in Rom auf. Die Stadt übte auf ihn eine Faszination aus, die er selbst nicht erklären konnte. Er beschrieb den Aufenthalt in Rom später als die „glücklichste Zeit seines Lebens“.

Zunächst hatte er geplant, nur kurz nach Weimar zurückzukehren und sich dann in Rom niederzulassen. Dazu kam es jedoch nicht. Bei seiner zweiten Italienreise 1790 gelangte er nur bis Venedig. Seine Erinnerungen an Rom hat Goethe in seiner „Italienischen Reise“ aufgezeichnet.

In der Wohnung in der Via del Corso Nr. 18, in der Goethe bei seinem römischen Aufenthalt wohnte, befand sich bereits von 1973 bis 1983 ein Museum. Es wurde im Mai 1997 in erweitertem Umfang wiedereröffnet.

Via del Corso, 18
Buslinie 117

Öffnungszeiten (ohne Gewähr):
Dienstag bis Sonntag 10.00–18.00 Uhr, Einlass bis 17.30 Uhr
Eintritt: 5,– EUR

Piazza del Popolo

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Die Piazza del Popolo war die Stelle, an der die Reisenden aus dem Norden Rom betraten, bevor es Eisenbahn und Flugzeuge gab. Der Platz war also der erste Eindruck, den sie von der Ewigen Stadt hatten. Entsprechend prunkvoll ließen ihn die Päpste gestalten.

Das Stadttor selbst, die Porta del Popolo, wurde 1561–1563 nach Vorlagen von Michelangelo errichtet. Die Fassade zur Stadt hin stammt aus dem Jahr 1655; die Inschrift darauf bezieht sich auf den Einzug der Königin Christine von Schweden in Rom, die zum Katholizismus konvertiert war.

(Foto)
Die Piazza del Popolo vom Pincio aus
Foto: Wolfgang Manousek – Lizenz: CC BY 2.0

Die beiden Kirchen links und rechts der Via del Corso heißen Santa Maria dei Miracoli und Santa Maria in Monte Santo. Entworfen wurden sie von Carlo Rainaldi, Gian Lorenzo Bernini und Carlo Fontana in den Jahren 1662–1679.

Die älteste der drei Marienkirchen an der Piazza del Popolo befindet sich neben dem Stadttor: Santa Maria del Popolo. 1099 wurde hier eine kleine Kapelle errichtet, einer Legende nach um den bösen Geist von Kaiser Nero zu bannen, der hier begraben sein sollte. Diese Kapelle wurde 1277–1241 und 1472–1477 erweitert. Bramante schuf 1505 die Apsis, im 17. Jahrhundert gestaltete Bernini sie im barocken Stil neu.

Die größten Werke in dieser Kirche sind zwei Gemälde von Caravaggio in der Cappella Cesari, das ist die Kapelle vorne links vom Hauptaltar. Die Bilder stammen aus den Jahren 1601/1602. Sie zeigen die „Bekehrung des Paulus“ und die „Kreuzigung des Petrus“.

Bis 1524 gehörte Santa Maria del Popolo zu einem Kloster der Augustiner. Hier wohnte Martin Luther, damals selbst noch Augustinermönch, als er sich 1511 in Rom aufhielt. Es heißt, an dem von ihm bevorzugten Altar seien nach der Reformation bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil keine Messen mehr gelesen wurden. Diese Geschichte ist nach meiner Einschätzung allerdings eher unglaubwürdig.

(Foto)
Der Beginn der Via del Corso an der Piazza del Popolo mit S. Maria di Monte Santo und S. Maria dei Miracoli

Der Obelisk in der Mitte der Piazza del Popolo stammt aus dem Sonnentempel im ägyptischen Heliopolis.

Von der Via del Corso aus gesehen führen rechts an der Piazza del Popolo Treppen zum Pincio hinauf. Von dort oben hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt.

Piazza del Popolo
Straßenbahnlinie 2, Buslinien 61, 160, 490, 495, 590
Metro-Linie A bis Flaminio

Villa Giulia

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„Sarkophag der Eheleute“ im Museum der Villa Giulia

1551–1553 errichtete Giacomo Vingola für Papst Julius III. die Villa Giulia als Sommerpalast vor der Porta del Popolo. Seit 1889 befindet sich in der Villa das Etruskische Nationalmuseum (Museo Nazionale Etrusco), das bedeutendste Museum für etruskische Kunst überhaupt.

Die Etrusker sind für uns noch immer ein geheimnisvolles Volk. In der Frühzeit war Rom von etruskischen Königen abhängig. Vieles, was wir heute als „typisch römisch“ ansehen, haben die Römer von den Etruskern übernommen, zum Beispiel die Gladiatorenkämpfe und religiöse Riten. Auch das lateinische Alphabet ist ein abgewandeltes etruskisches Alphabet, das die Etrusker wiederum von den Griechen übernommen hatten.

Später haben die Römer alles getan, um die Kultur der Etrusker zu unterdrücken. Es gibt nur wenige schriftliche Zeugnisse der Etrusker, deshalb ist uns die Sprache heute unverständlich.

In dem etruskischen Museum finden wir vor allem bemalte Vasen und Kleinplastik. Es handelt sich ausnahmslos um Grabbeigaben. Besonders berühmt ist der „Sarkophag der Eheleute“ aus Cerveteri, dem etruskischen Caere. Auch das Renaissance-Gebäude der Villa Giulia selbst ist beachtenswert.

Piazzale di Villa Giulia, 9
Straßenbahnlinien 3, 19
Metro-Linie A bis Flaminio

Öffnungszeiten (ohne Gewähr):
Dienstag bis Sonntag 08.30–19.30 Uhr, Einlass bis 18.30 Uhr
Eintritt: 8,– EUR

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