Das Kapitol

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In der Antike befand sich auf dem Kapitol der Tempel des obersten römischen Gottes, „Iupiter Optimus Maximus“. Zwei Renaissancepaläste sind heute Sitz des ältesten öffentlichen Museums der Welt, der Kapitolinischen Museen.

KapitolKapitolinische Museen

Kapitol
Campidoglio

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Der Kapitolsplatz
Foto: photoroma.com

Der Kapitolinische Hügel ist der kleinste der klassischen sieben Hügel Roms und seit der Antike das „Herz“ der Stadt. Hier befand sich der Tempel des obersten römischen Gottes, des Iupiter Optimus Maximus. Früher ging die Schauseite des Kapitols nach Süden, zum Forum hin. In der Renaissance wurde sie quasi umgedreht. Wir betreten das Kapitol von Norden über eine Treppe. Die Treppe und den Platz hat kein geringerer als Michelangelo entworfen.

Oben an der Treppe stehen die Statuen von Castor und Pollux, den Söhnen von Iupiter und Leda. Der Sage nach haben sie auf Seiten der Römer in die Schlacht am See Regillus gegen die Latiner eingegriffen und die Nachricht vom römischen Sieg in die Stadt gebracht. Die beiden Statuen sind antik, sie stammen wohl aus dem Circus Flaminius.

Nach dem Aufstieg zu dem Platz sehen wir vor uns den Senatorenpalast, heute der Sitz des römischen Bürgermeisters. Der Palast auf der rechten Seite ist der Konservatorenpalast, hier befindet sich auch das römische Standesamt. Der Palast zur Linken ist der Palast der Kapitolinischen Museen oder Palazzo Nuovo.

In der Mitte des Platzes steht das Reiterstandbild des Kaisers Marc Aurel, eine Kopie des Originals, das sich heute im Innenhof des Palazzo Nuovo befindet.

Die Fassade des Senatorenpalastes stammt von Giacomo della Porta; die Freitreppe mit dem Brunnen und der Statue der „Roma“ (eigentlich eine antike Minerva-Statue) hat Michelangelo entworfen. Auch der Konservatorenpalast ist eine Arbeit der beiden Baumeister, begonnen 1563, ein Jahr vor Michelangelos Tod, und fertiggestellt 1575. Der spiegelbildliche Palazzo Nuovo stammt aus dem Jahr 1650.

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G. B. Piranesi: Das Kapitol

Links vom Senatorenpalast befindet sich der Durchgang Richtung Forum Romanum. Dort haben Sie einen wunderschönen Ausblick auf das Forum bis zum Palatin und zum Kolosseum.

Zwischen den Palazzo Nuovo und das Monumento Nazionale eingezwängt ist die Kirche Santa Maria in Ara Coeli. Wir erreichen sie über die steile Treppe links von der Treppe zum Kapitolsplatz.

Im 6. Jahrhundert bauten hier griechische Mönche eine Kirche. 1250 schenkte der Papst die Kirche dem Franziskaner-Orden. Die Franziskaner errichteten den heutigen, romanischen Bau. Bemerkenswert sind die unterschiedlichen Säulen im Innern. Es handelt sich um Spolien.

In der Sakristei von Santa Maria in Ara Coeli befindet sich das „Santo Bambino“, eine hochverehrte Statue des Jesuskindes, an die Briefe aus aller Welt mit Bitten geschickt werden und dem aus Dankbarkeit Schmuckstücke dargebracht wurden. Vor einigen Jahren wurde das ursprüngliche Bambino gestohlen und mittlerweile ein neues angefertigt.

Piazza del Campidoglio
Straßenbahnlinie 8; Buslinien 40, 44, 46, 60, 63, 70, 80, 81, 83, 87, 118, 160, 170, 628, 716, 780, 781, 916

In der Nähe

In der Nähe des Kapitols können Sie das Forum Romanum und die Piazza Venezia besuchen.

Kapitolinische Museen
Musei Capitolini

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Der Konservatorenpalast und der Palazzo Nuovo bilden zusammen die Kapitolinischen Museen. 1471 begann Papst Sixtus IV., der auch die Sixtinische Kapelle in Auftrag gegeben hat, mit einer Kunstsammlung. Es ist die älteste öffentliche Sammlung in Europa, unvergleichlich durch ihre Ausstellungsstücke und das Ambiente der Gebäude, in denen sie untergebracht sind.

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In den Kapitolinischen Museen

Der Konservatorenpalast ist mit Gemälden geschmückt, die Szenen aus der römischen Geschichte, namentlich der Antike, zeigen. In seinem Hof sehen wir zunächst die Reste einer Kolossalstatue Kaiser Konstantins.

In der Sala della Lupa steht das Wahrzeichen Roms, die Römische Wölfin. Lange wurde angenommen, dass es sichum eine Bronzestatue eines Künstlers namens Vulca aus dem 6. Jahrhundert vor Christus handelt. Die Statue stand demnach womöglich bis zum Jahr 65 v. Chr. auf dem Kapitol, wurde dann vom Blitz getroffen und danach rituell begraben.

In letzter Zeit wurden jedoch Zweifel an dieser Datierung laut; die verwendete Gusstechnik sei erst ab dem 11. Jahrhundert nach Christus, also im Mittelalter, in Italien bekannt gewesen. Allerdings scheint die Frage noch nicht abschließend geklärt zu sein.

Die Zwillinge Romulus und Remus sind Ergänzungen aus dem 15. Jahrhundert, vermutlich von Antonio Polaiuolo.

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Einer der vielen Staatsmänner und Philosophen: Cicero

Außerdem ist der sogenannte Dornauszieher von Bedeutung, eine hellenistische Bronzestatue aus dem 1. Jahrhundert vor Christus, die Kopie eines Originals aus dem 5. Jh. v. Chr. Man kann den Dornauszieher drehen und so von allen Seiten betrachten.

Im Innenhof des Palazzo Nuovo sehen wir das sorgfältig restaurierte Original der Marc-Aurel-Statue, das ursprünglich in der Mitte des Kapitolsplatzes stand.

Im Palazzo Nuovo befindet sich eine Galerie mit Büsten von römischen Dichtern, Gelehrten und Kaisern. Erwähnen muss ich außerdem den „Sterbenden Gallier“, ein sterbender Krieger von einem Siegesdenkmal in Pergamon (in der heutigen Türkei), die also nichts mit den uns bekannten Galliern zu tun hat. Es handelt sich eigentlich um einen Galater. Erst recht nicht vergessen darf ich die Marmorstatue von Amor und Psyche. Bekannt ist außerdem die „Kapitolinische Venus“, eine römische Kopie der „Aphrodite von Knidos“ des Praxiteles.

Die Eintrittskarte ist für beide Gebäude gültig, also den Konservatorenpalast und den Palazzo Nuovo. Seit einigen Jahren gibt es einen Durchgang durch das antike Tabularium (Staatsarchiv) unterhalb des Senatorenpalastes, mit Ausblicken auf das Forum.

Mehr Bilder aus den Kapitolinischen Museen gibt es in einer Fotogalerie.

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Die Kapitolinische Wölfin
Foto: Peter Jurik

Piazza del Campidoglio
Straßenbahnlinie 8; Buslinien 40, 44, 46, 60, 63, 70, 80, 81, 83, 87, 118, 160, 170, 628, 716, 780, 781, 916

Öffnungszeiten (ohne Gewähr):
täglich 9.30–19.30 Uhr, Einlass bis 18.30 Uhr
Eintritt: 14,– EUR (Stand März 2016)

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