Augustus (Teil I)

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Gaius Iulius Caesar Octavianus Augustus,
63 v. Chr.–14 n. Chr.
Foto: Andreas Wahra

Augustus war ein Großneffe Caesars und erhielt den Namen Gaius Octavius. Nachdem sein Vater gestorben und er von seinem Stiefvater adoptiert worden war, führte er den Namen Gaius Octavianus, kurz Octavian. Die Verwandtschaft mit Caesar sicherte ihm eine gewisse Karriere, so hatte er Caesar schon in Spanien begleitet.

In Appolonia an der albanischen Adriaküste erhielt er 44 v. Chr. die Nachricht von der Ermordung Caesars. Zugleich erfuhr er, dass er nicht nur Haupterbe Caesars, sondern auch testamentarisch von ihm adoptiert worden war. Seine Mutter und sein Stiefvater rieten ihm, das Erbe auszuschlagen.

Trotzdem eilte er sofort nach Rom. Als neunzehnjähriger, unbekannter Mann hatte er den Vorteil, dass ihn seine politischen Gegner nicht ernst nahmen. Mit erstaunlicher Begabung mischte er sogleich im politischen Spiel mit und nutzte instinktiv die sich ihm bietenden Chancen. Schon sein neuer angenommener Name Gaius Iulius Caesar Octavianus weckte die Erinnerung an den ermordeten Caesar.

Einen Rivalen fand er in Marcus Antonius, einem ehemaligen Truppenführer Caesars, der in Italien die Macht an sich reißen wollte. Zunächst stellte sich Octavian auf die Seite des Senats, der sich gegen die Herrschaft eines einzelnen stemmte. Octavian rüstete ein Heer aus und begann den Kampf gegen Antonius. Aber schon nach einem knappen Jahr näherte er sich dem Gegner an und traf 43 v. Chr. bei Bononia (Bologna) mit Antonius und Lepidus, einem anderen alten Truppenführer Caesars, zusammen. Die drei Männer schlossen das sog. Zweite Triumvirat (Dreimännerbündnis) und teilten die Herrschaft über die Provinzen informell untereinander auf.

Zuerst schalteten sie ihre politischen Gegner durch Proskriptionen aus. Dreihundert Senatoren wurden für vogelfrei erklärt und durch Mordkommandos umgebracht. Die Triumvirn setzten dann nach Griechenland über und besiegten 42 v. Chr. die Caesarenmörder Brutus und Cassius, die sich selbst töteten.

In der Folgezeit ließ sich das Triumvirat aber nur schwer zusammenhalten. 40 v. Chr. einigte man sich auf eine Teilung des Reiches: Octavian erhielt den Westen, Antonius den Osten und Lepidus, der zur Bedeutungslosigkeit herabgesunken war, Nordafrika.

36 v. Chr. trennte sich Octavian von seiner ersten Frau, die ihm eben die Tochter Iulia geboren hatte und heiratete Livia aus der vornehmen Familie der Claudier.

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